Open Industry 4.0 Alliance: Insellösungen überwinden
Kundenzentriert, interoperable und offen: Diese drei Aspekte beschreiben am besten, auf welchem Fundament die Allianz fußt. Warum das nötig ist? Das liegt an der Produktionsrealität. Jedes Unternehmen hat individuelle Anforderungen, verfügt über Maschinen von unterschiedlichen Herstellern. Die große Herausforderung liegt darin, wie diese unterschiedlichen Maschinen vernetzt werden können – einfach und aus einer Hand. Doch dazu fehlt ein abgestimmtes Rahmenwerk für die Interoperabilität – also die Fähigkeit unabhängiger Systeme möglichst nahtlos zusammenzuarbeiten, um Informationen auf effiziente Art und Weise auszutauschen. Das Ziel: Alle Maschinen sollen „die gleiche Sprache“ sprechen. Unternehmen, die der Open Industry 4.0 Alliance angehören, verpflichten sich dazu, für eine durchgängige Kommunikation zwischen Maschinen einheitliche Standards umzusetzen. Das Rahmenwerk umfasst unter anderem die Einigung auf existierende, industrielle Kommunikationsstandards wie I/O Link, OPC UA oder NAMUR. Denn dass unterschiedliche Maschinen miteinander vernetzt werden können, ist die Grundlage für die vierte industrielle Revolution.
Industrie 4.0 bedeutet, produktionsrelevante Komponenten intelligent miteinander zu vernetzen – seien es Schraubendreher, Roboter, Werkzeugmaschinen oder ganze Anlagen. Industrie 4.0 bedeutet aber auch Komplexität. Die Vernetzung und Digitalisierung innerhalb der Industrie setzt in der Theorie eine Perfektion voraus, die in der Praxis so nur in den seltensten Fällen vorzufinden ist. Ein Ziel der Allianz-Gründungsmitglieder: bis zu 80% der Maschinen in einer Smart Factory sollen die gleiche Sprache sprechen. Damit sollen herstellerspezifische Insellösungen überwunden und der digitalen Transformation innerhalb der Industrie ein Schub gegeben werden.
Der nächste Schritt: Kundenzentriert und herstellerübergreifende Use Cases ermöglichen
Aktuell findet immer mehr ein Umdenken statt. Anstelle sich auf die Vermögenswerte eines Unternehmens zu fokussieren, steht immer mehr der Prozess im Mittelpunkt. Er muss transparent aufgezeigt und analysiert werden. Dazu bedarf es eines herstellerübergreifenden Use Cases – ein Anwendungsfall, der die Vorteile der Open Industrie 4.0 Alliance in der Praxis anwendet.

Bildquelle des Titelbildes: © Beckhoff Automation/CP-IMAC