Der Mensch – ein cleveres Design
„Die intelligenten Roboter kommen“, „Der Mensch denkt – der Roboter lenkt“ oder auch „KI wird unser Leben verändern?“ – Thesen wie diese tummeln sich in den Medien. KUKA nutzte die Europäische Roboterwoche 2018, um mit renommierten Experten in einem Medienseminar über die „Zukunft der Robotik“ zu diskutieren.
Drei Milliarden Euro will allein die deutsche Bundesregierung bis 2025 in Künstliche Intelligenz (KI) investieren – in einen Begriff von dem eigentlich noch niemand so genau weiß, was er bedeutet. Das sagt zumindest Torsten Kröger. Er ist Professor am Karlsruher Institut für Technologie und gilt als einer der renommiertesten Robotikexperten in Künstlicher Intelligenz:
„Der Begriff künstliche Intelligenz ist weder in der Wissenschaft, noch in der Literatur klar definiert.“ Vielmehr sind es einzelne Buzzwords, die die Diskussion rund um Industrie 4.0 antreiben. „Der Grund für den aktuellen Hype ist ein Teilgebiet der KI: das Maschinelle Lernen. Mit dieser Technologie wird ein Mehrwert geschaffen.“ Denn damit funktionieren beispielsweise Sprachassistenten oder eine digitale Bilderkennung. Im Vergleich zum Menschen kann der Roboter solche Aufgaben relativ gut übernehmen.
Wer kann was?
Das ist aber auch einer der wenigen Vorteile, die der Roboter gegenüber dem Menschen hat, meint Kröger. Zwar sind Industrieroboter kräftig, exakt und über tausende Arbeitsstunden wiederholgenau, aber: „Was die motorischen Fähigkeiten angeht, können wir in der Robotik noch gar nichts. Ein Algorithmus kann immer nur genau eine Sache ausführen, neuronale Netze sind nicht flexibel. Sie funktionieren außerdem nur, wenn man eine Sammlung von sehr vielen Daten hat, mit denen die Netze vorher trainiert wurden.“

Die Vielseitigkeit des Menschen
Mit der menschlichen Muskulatur beschäftigt sich auch Kirsten Albracht, sie ist Professorin an der Sporthochschule Köln. „Der Mensch ist sehr komplex aufgebaut und kann vielseitig agieren. Er kann Türen öffnen oder Treppen steigen. Diese Vielseitigkeit in einen Roboter zu integrieren wird eine der größten Herausforderungen. Das Design des menschlichen Körpers ist ausgesprochen clever.“.


Fazit der Diskussion: Bisher waren Roboter repetitiv, haben mit der immer gleichen Präzision und Wiederholgenauigkeit gearbeitet. Die Anforderungen der Zukunft sind andere. Wenn Roboter in anderen Bereichen eingesetzt werden sollen, müssen sie flexibler werden. Dabei kann maschinelles Lernen helfen.
Quelle Titelbild: iStock/metamorworks