Von der Kreidezeit zu Ausbildung 4.0
Der Zuwachs der Leistungsfähigkeit von Informations- und Kommunikationstechnologien prägt die Arbeitswelt. Im Jahr 2018 sind nicht mehr nur die Mitarbeiter untereinander vernetzt, sondern auch Maschinen, Logistik und Produkte. Dadurch ändern sich auch die Arbeitswelt und vor allem die Lehrinhalte in der Ausbildung – zumindest sollten sie sich ändern.
Schon 2015 gab dem Digitalverband BITKOM zufolge mehr als jedes vierte Unternehmen an, dass in Folge der Digitalisierung völlig neue Ausbildungsberufe eingeführt werden müssen. In der Studie Industrie 4.0 – Auswirkungen auf Aus- und Weiterbildung in der M+E Industrie sehen Facharbeiter, Techniker und Meister vor allem Aufgaben wie selbstständig entscheiden, Prozesse und Technologien beherrschen, Anlagenoptimierung und den Umgang mit Maschinendaten als wichtige Felder.
Laut des Berichts Digitalisierung in der Ausbildung der IHK Schwaben leidet Deutschland jedoch unter einem Defizit an IT-Lehrern und Fachkräften, die in Sachen „IT 4.0“ auf dem neuesten Stand sind. Deswegen sei es wichtig, in den Bereichen Mediendidaktik, -pädagogik und -technik für digitales Lernen die Kompetenzentwicklung zu fördern.

Arbeitszeitbeschränkungen, gerade für Auszubildende, der Schutz des IT-Kernsystems des Unternehmens und auch der Datenschutz würden jedoch die Mitnahme des Tablets von der Arbeit nach Hause erschweren. Laut Schussmann sollen die Azubis das Tablet aber auch außerhalb der Arbeitszeit nutzen können. Deswegen müssen in diesem Punkt noch Lösungen gefunden werden. Ob und wie es funktionieren kann, wird man schon bald sehen können. Denn da soll eine Versuchsgruppe KUKA Auszubildender mit Tablets ausgestattet werden.
„Letztlich muss man sich schon heute überlegen, wie der Arbeitsplatz 2030 oder 2040 aussehen soll. Sobald man dafür Anhaltspunkte hat, müssen diese Kompetenzen in die zukünftigen Ausbildungsmodelle eingearbeitet werden“, sagt Schussmann. Dass 2030 eine dieser Kompetenzen noch an einer Kreidetafel gelehrt wird, ist aus heutiger Sicht wohl ausgeschlossen.